"Der Januarsturm fegte durch den englischen Kanal, er orgelte in der Takelage und jagte immer wieder schwarze Regenböen vor sich her. Dann prasselten die schweren Tropfen laut auf das Ölzeug der Offiziere und Mannschaften nieder, die der unerbittliche Dienst an Deck festhielt."*

Generationen von Lesern haben diese ersten Zeilen von Cecil Scott Forester gelesen und waren fortan in der maritimen Welt des Horatio Hornblower gefangen. Der Romanzyklus gehört zu den großen Abenteuerromanen der Weltliteratur.

In Großbritannien ist Hornblower mindestens so populär wie Sherlock Holmes oder Robin Hood. Schließlich ist die Geschichte der ehemaligen Weltmacht untrennbar verknüpft mit den tapferen Seehelden des napoleonischen Zeitalters.

Hervorzuheben ist nicht allein der historische Hintergrund der Romane, sondern in besonderem Maße des in den 1930er Jahren entwickelten Charakter von Horatio Hornblower. Er ist ein typischer Antiheld: Äußerst Intelligent und ein ausgezeichneter Seemann, doch zutiefst von Selbstzweifeln geprägt und schüchtern. Wie sein historisches Vorbild Nelson wird er seekrank, verabscheut Gewalt und hat im Umgang mit Frauen nicht immer eine glückliche Hand.

Gespickt mit Andeutungen oder dem Auftreten tatsächlich existierenden Personen, verschwimmt beim Lesen die Grenze zwischen Wahrheit und Fiktion. Nach diesem Muster haben nach Forester noch viele Autoren Romane geschrieben. Viele fiktive Biografien sind am Reißbrett entstanden und sind dadurch homogener. Forester veröffentlichte 1939 den ersten Roman und schob erst nach dem zweiten Weltkrieg die Vorgeschichte von Hornblower nach. Dennoch ist und bleibt Forester der Begründer der modernen marinehistorischen Romane.

Auf dieser Seite widmen wir uns dem Autor und Werk, der Entstehungsgeschichte sowie den zahlreichen Adaptionen in Film, TV und Hörbüchern.

*C.S. Forester, Der junge Hornblower, 1960



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